Jolanda and Vera – Autofahren

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Jolanda and Vera talk about driving a car. Jolanda und Vera sprechen über das Autofahren.

VERA: Hallo und herzlich Willkommen zum deutschen Podcast von LingQ.

Hallo Jolanda.

JOLANDA: Hallo Vera.

Über was sollen wir denn heute sprechen?

Was meinst du?

VERA: Ich habe mir neulich als ich zur Arbeit gefahren bin überlegt, dass wir mal über das Autofahren als solches sprechen können.

Ich habe zum Beispiel mit 18 Jahren meinen Führerschein gemacht und ich habe das sehnlichst erwartet, weil ich auf einem Dorf lebe und die Busse hier doch sehr spärlich fahren.

Und das Auto hat mir einfach Unabhängigkeit beschert.

Deswegen fand ich das ganz toll, den Führerschein zu machen.

Wie war das bei dir?

JOLANDA: Bei mir war das ganz anders.

Ich habe den Führerschein erst mit 25 gemacht.

Und zwar, also ich ging bis 22 zur Schule.

Da war es sowieso kein Thema.

Und nachher, ja, musste ich mir das zuerst mal selber verdienen und hatte zuerst andere Dinge.

Es war für mich auch nicht so wichtig.

Ich habe mich immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln arrangiert.

VERA: Hast du zu der Zeit schon in einer Stadt gewohnt oder auch auf dem Land.

JOLANDA: Eigentlich auch auf dem Land.

Und ich habe sehr viel Zeit für meinen Schulweg gebraucht.

Das war schon sehr mühsam eigentlich.

Aber, ja, es war einfach so.

VERA: Ja, ich hatte halt den Drang, selber auch fahren zu können um zum Beispiel auch abends weggehen zu können, weil abends sind bei uns überhaupt keine Busse mehr gefahren.

Also da war man dann immer angewiesen auf Bekannte oder Freunde, die einen mitgenommen haben und ich habe mich einfach danach gesehnt, selber fahren zu können und selber bestimmen zu können, wo ich abends hin möchte und das war mir dann schon sehr, sehr wichtig dann, der Führerschein.

Und ich habe deshalb auch sehr früh begonnen, dafür zu sparen.

Ich habe Ferienjobs immer gemacht und ich habe auch Zeitungen ausgetragen und Babysitter gemacht und habe das Geld dann auch wirklich lange gespart um mir das nachher leisten zu können.

JOLANDA: Ja, es gibt schon eine gewisse Unabhängigkeit, wenn man auf dem Land wohnt.

Das kann ich schon mitempfinden.

VERA: Ja.

JOLANDA: Aber ich war nie ein Fan vom Autofahren.

Lange hatte ich gar kein Auto und dann kurze Zeit hatte ich mal eins, aber da war ich irgendwie trotzdem so grün, dass ich trotzdem immer die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt habe und habe dann nach kurzer Zeit das Auto wieder abgegeben.

Es ist nicht mein Ding.

Ich fahre nicht gern.

Ich bin nur eigentlich gefahren, wenn ich dachte, ich muss jetzt wirklich, aber ich habe es mir wieder anders organisiert.

Ich habe jetzt das Generalabonnement.

Da zahle ich einfach einmal pro Jahr und dann kann ich in der ganzen Schweiz mit fast allen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

VERA: Oh, das hört sich gut an.

Und was bezahlt man für so etwas?

JOLANDA: Ach, etwa 3.400 glaube ich.

Ich bin nicht ganz sicher.

VERA: Franken?

JOLANDA: Ja.

VERA: Das ist natürlich schon eine Menge Geld.

JOLANDA: Ja, aber ein Auto kostet auch, ja.

VERA: Ein Auto kostet auch, ja.

Es sind glaube ich, so ungefähr 4.000 Euro schätze ich dann mal oder sogar noch mehr.

JOLANDA: Hm.

VERA: Ja.

Das stimmt.

Ein Auto kostet auch.

Ich muss Kfz-Steuer bezahlen.

Ich muss die Versicherung vor allem bezahlen, das ist noch wesentlich mehr, wobei das so ist, wenn man sehr lange unfallfrei fährt, wird das ja deutlich billiger und dadurch bezahle ich nicht mehr ganz so viel und natürlich dann die Anschaffung und die ganzen laufenden Kosten.

Das Benzin und … JOLANDA: Parkplatzgebühren.

VERA: Gut, das zahle ich selten, weil ich ja auf dem Land lebe.

Da steht mein Auto hier vor der Tür und am Arbeitsplatz, da muss ich auch nichts bezahlen.

JOLANDA: Ah.

Da hast du Glück.

Da hast du Glück.

VERA: Ja, aber das hat man hier in der Gegend meistens, wenn man nicht direkt in der Innenstadt arbeitet, dass die Firmen dann auch entsprechende Parkplätze zur Verfügung stellen für ihre Mitarbeiter.

Sonst bekommt man ja gar keine Baugenehmigung, wenn man keine Parkplätze vorweisen kann.

JOLANDA: Gut ich wohne jetzt natürlich in der Stadt.

Da kann ich es mir gut einrichten ohne eigenes Auto.

Und ich muss ehrlich zugeben, für den Großeinkauf, da bin ich froh, wenn ich mit meiner Freundin mal mit dem Auto mitfahren kann.

Oder Wein einkaufen.

Da organisiere ich mir dann ‘ne * Mitfahrgelegenheit.

Also so ehrlich muss ich sein.

Also … Ganz ohne Auto wäre das Leben schon noch etwas komplizierter.

VERA: Ja, ich habe Freunde, die auch in der Stadt wohnen und die haben teilweise auch kein Auto, weil sie einfach sagen, sie finden sowieso keinen Parkplatz und die öffentlichen Verkehrsmittel sind so gut verfügbar und sie brauchen dann einfach kein Auto.

Aber die gehen dann halt zum Beispiel auch öfter einkaufen, weil sie auch das Problem haben, dass sie ja nicht soviel tragen können.

JOLANDA: Ja.

VERA: Ich gehe in der Regel ein- oder zweimal in der Woche einkaufen und kaufe dann alles für die laufende Woche.

JOLANDA: Ja.

VERA: Das ist natürlich auch eine Zeitersparnis, die ich dann habe.

JOLANDA: Auf jeden Fall.

Auf jeden Fall, ja.

VERA: Und bist du schon mal im Ausland gefahren?

Wenn du so wenig Fahrerfahrung hast wahrscheinlich nicht.

JOLANDA: Nur in Italien, Österreich, Deutschland mal noch kurz.

Aber wirklich wenig.

Ah!

Du denkst wegen dem Linksverkehr!

In England.

Da bin ich nie selber gefahren.

In England oder ja … VERA: Ja, also ich bin grundsätzlich ein bisschen aufgeregt, wenn ich im Ausland fahre, vor allem im nicht deutschsprachigen Ausland, weil doch dann einige Hinweisschilder nicht auf Deutsch sind natürlich, sondern in einer anderen Sprache und dann überlege ich immer “Verstehst du jetzt alles richtig, fährst du denn auch richtig?”

und auch das Fahrverhalten ist ja unterschiedlich.

Wobei, das ist ja auch schon unterschiedlich, wenn man hier auf dem Dorf fährt oder in einer Großstadt.

Also die Frankfurter fahren ganz anders als die Leute hier, wo ich lebe oder in Berlin.

Da ist es auch wieder anders.

Das merkt man hier natürlich dann auch, ob man in der Großstadt fährt oder auf dem Dorf.

Und da bin ich dann schon immer sehr konzentriert, wenn ich dann in Großstädten fahre oder wenn ich in Gegenden fahre, die ich nicht kenne, wo ich mich nicht auskenne.

Und dann muss man natürlich sehr viel mehr aufpassen.

Und du hast Irland angesprochen.

Dort waren wir.

Dort ist Linksverkehr und ich muss sagen, ich war zu feige, dort zu fahren.

Ich habe Jürgen fahren lassen.

Ich hatte panische Angst davor, dass ich das dann irgendwann mal verwechsele und auf die andere Seite fahren will und habe mich da dann darauf beschränkt Beifahrer zu sein.

Und das war ein ganz komisches Gefühl auf der Fahrerseite zu sitzen, wo man in Deutschland normalerweise die Fahrerseite hat, und dann Beifahrer zu sein.

Das war wirklich ein ganz, ganz merkwürdiges Gefühl.

JOLANDA: Das glaube ich.

VERA: Und Jürgen hat mir dann noch berichtet, das Schwierigste war mit der linken Hand die Gangschaltung zu betätigen.

JOLANDA: Ja.

VERA: Also da ist dann ja alles seitenverkehrt, also die Gangschaltung hast du dann links und bei uns ist sie ja üblicherweise rechts … JOLANDA: Rechts, ja.

VERA: … und links ist man ja motorisch als Rechtshänder eh schlechter und dann mit Links schalten zu müssen, das war wohl eine echte Herausforderung, hat er mir erzählt.

JOLANDA: Ja, ja.

VERA: Und wenn du kein Auto fährst oder selten Auto fährst, wie fährst du dann in den Urlaub?

Auch mit der Bahn?

JOLANDA: Ja.

Mit der Bahn oder mit dem Reisebus oder manchmal sogar mit dem Flugzeug.

VERA: Ihr habt Flugzeuge in der Schweiz?

JOLANDA: Ja, stell dir vor!

VERA: Musst du weit fahren zum nächsten Flughafen oder habt ihr einen in der Nähe?

JOLANDA: Also mit der Bahn ‘ne gute Stunde.

VERA: Also so wie ich auch.

Ich muss auch ungefähr eine Stunde mit der Bahn fahren.

JOLANDA: Ja.

VERA: Ja.

Und fliegst du lieber oder fährst du lieber mit dem Bus oder der Bahn?

Oder macht dir das Fliegen nix * aus.

JOLANDA: Das kommt darauf an, wohin ich gehe.

Und ob ich allein reise oder ob ich mit Freundinnen oder Bekannten oder…. Ja, es kommt immer darauf an, mit wem ich reise.

Und wohin, ja.

VERA: Und bist du überhaupt schon mal mit dem Auto in den Urlaub gefahren?

JOLANDA: Ja, ja, schon.

Doch, doch.

Eben Italien ist so ein Land.

Oder wir fuhren auch mal in die Slowakei mit dem Auto.

Tschechei, Slowakei.

Und haben da auch, da sind wir wieder beim Thema Camping, also wir haben da zum Teil auch einfach in unserem Auto dann übernachtet.

Oder wenn’s die Umgebung zugelassen hat auch mal unser kleines Zelt aufgestellt.

VERA: Ja, aber wirklich gemütlich ist es im Auto nicht oder habt ihr so ein großes Auto gehabt?

JOLANDA: Am Anfang hatten wir ein ganz kleines Auto, aber … es, ja es … es ging.

Es war so!

VERA: Ihr habt dann auf den Sitzen geschlafen?

JOLANDA: Ja, die konnte man runterklappen.

VERA: Aha.

JOLANDA: Und, ja, es war gar nicht so übel.

Aber da war ich noch viel jünger.

VERA: Okay.

Gut.

Ich bin verwöhnt.

Ich glaube, ich hätte das nicht machen wollen.

Wir haben uns immer irgendwo eine günstige Übernachtungsmöglichkeit gesucht und … ja, gut ich bin halt verwöhnt.

JOLANDA: Ja.

Man setzt Prioritäten, oder?

Also für uns hat es damals so gestimmt.

Es war auch wegen den Kindern von meinem Freund, die waren da noch sehr klein und … Ja, es war für uns einfacher so, als wenn wir irgendwo in einem Hotel wären oder ja.

Für uns hat’s damals gestimmt.

* VERA: Das Schöne, wenn man mit dem Auto in Urlaub fährt, ist dass man das Gepäck halt gut unterbringen kann.

Das ist natürlich sehr bequem.

Wenn ich jetzt mit dem Flugzeug in den Urlaub fliege oder wenn ich mit der Bahn fahre, dann muss ich mir schon sehr gut überlegen, wie ich das alles packe, weil ich muss es ja auch transportieren können unterwegs von einer Station zur anderen.

Meinetwegen von der Bahn dann zur S-Bahn, wenn ich dann mit der S-Bahn weiter fahren will.

JOLANDA: Ja, ja.

VERA: Das Problem habe ich natürlich mit dem Auto nicht.

Von daher ist es dann ganz bequem.

Auf der anderen Seite finde ich beim Bahn fahren schön, dass ich mich entspannen kann.

Ich muss nicht dauernd aufpassen, sondern ich kann zwischendurch sogar mal ein Nickerchen machen ohne dass es deswegen einen Unfall gibt.

Das geht beim Autofahren nicht.

JOLANDA: Ja.

VERA: Und deswegen muss ich sagen, ich fahre Auto auch nicht so gerne.

Ich benutze das, weil es praktisch ist und weil ich gut von einem Ort zum anderen komme, aber wenn ich Leute dabei habe, die gerne fahren, dann lasse ich die auch gerne fahren.

Dann verzichte ich freiwillig aufs fahren und entspanne mich lieber, muss ich sagen.

Also es gibt ja Leute, die fahren total gerne Auto und fahren auch einfach nur mal zum Spaß Auto und das würde ich zum Beispiel nie machen – einfach zum Spaß Auto fahren.

JOLANDA: Ja, ich auch nicht.

Aber da war mein Freund ganz anders.

Der hat das über alles geliebt.

Und dann, klar, zwischendurch war er auch mal froh, wenn ich ans Steuer ging, damit er etwas ausruhen konnte, aber in der Regel ist einfach er gefahren.

Oder ich musste mal.

Einmal da ist er mit den Kindern bei einem Fluss mit einem Gummiboot eine Strecke runter gefahren und ich musste dann das Auto transportieren von A nach B, dass sei dann wieder einsteigen konnten.

Das war echt unheimlich.

Also ich kannte den Weg nicht, und ja …, aber wir haben’s geschafft.

VERA: Ich meine, das geht heute alles noch im Zeitalter von Mobiltelefonen.

Da kann man dann unterwegs sich anrufen und sagen, ja, ich bin jetzt da, hole mich dort mal ab.

Aber früher war das ja auch alles wesentlich komplizierter.

Man musste sich schon sehr genau absprechen, wo man sich dann letztlich trifft und heute hat man ja auch Navis.

* JOLANDA: Ja, also ich muss dir gestehen, zu jener Zeit hatte ich noch kein Mobiltelefon.

VERA: Ja, ja.

Das habe ich mir gedacht.

JOLANDA: Wir mussten uns sonst organisieren, aber wir haben uns wiedergefunden.

VERA: Ja, das ist heute halt wesentlich einfacher, aber ich kann mich erinnern, wir haben uns auch mal irgendwann getrennt und wollten uns dann woanders wiedertreffen und das Dumme war nur, dort gab es keinen Empfang.

JOLANDA: Uff.

VERA: Und wir hatten uns so genau nicht verabredet und da habe ich dann ganz schön gesucht, bis ich Jürgen und Vanessa wiedergefunden habe.

Daran kann ich mich noch ganz gut erinnern.

Jolanda ich würde sagen, wir beenden das mal an der Stelle.

Wir sind schon wieder fast bei 15 Minuten.

JOLANDA: Hm.

VERA: So lange wollten wir eigentlich gar nicht reden, glaube ich.

JOLANDA: Nein.

VERA: Dann vielen Dank fürs Zuhören.

Text und Audio findet ihr bei LingQ unter http://www.LingQ.com und es würde uns freuen, wenn Ihr wieder reinhört.

Mach’s gut Jolanda, bis zum nächsten Mal.

JOLANDA: Bis zum nächsten Mal.

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