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Jolanda and Vera talk about children and TV. Should children be allowed watching TV, and what should they watch or not. Jolanda und Vera sprechen über Kinder und Fernsehen. Sollten Kinder Fernsehschauen dürfen und was sollten sie schauen dürfen.
VERA: Hallo und herzlich Willkommen zum deutschen Podcast von LingQ.
Ich bin Vera und heute ist Jolanda bei mir.
Hallo Jolanda.
Guten Morgen. JOLANDA: Guten Morgen, Vera.
Ich sehe du bist noch grün gestellt.
Da werden dich verschiedene Leute anrufen. VERA: Danke für die Erinnerung.
Ich tue das gleich mal ändern, wobei ich nicht weiß, ob unter meinen Bekannten so viele Frühaufsteher sind. JOLANDA: Man kann nie wissen! VERA: Ja, also ich hatte schon meinen Kaffee.
Wie sieht’s bei dir aus? JOLANDA: Ich auch.
Ja, ja. VERA: Ja?
Also bist du fit? JOLANDA: Klar! VERA: Ja, super.
Ja, ich bin ja gewohnt *, früh aufzustehen.
Von daher ist das kein Problem für mich. JOLANDA: Ich stehe auch gerne früh auf. VERA: Ja. JOLANDA: Aber ich nehme es dann gern gemütlich *.
Wenn ich nicht gleich aus dem Haus muss, dann erledige ich noch dies und jenes.
Ja. VERA: Ja das mache ich auf jeden Fall auch.
Ich stehe immer so zeitig auf, dass ich mich in aller Ruhe fertig machen kann.
Wenn ich mich am Morgen schon hetzen muss, dann ist der ganze Tag ruiniert, habe ich das Gefühl. JOLANDA: Ja, das ist bei mir auch so. VERA: Wir wollten uns heute über Kinder unterhalten und zwar Kinder und Fernsehen schauen *.
Hast du da eine persönliche Meinung oder hast du da Erfahrungen? JOLANDA: Also, ich finde, dass die Kinder das auch lernen sollten und beim Lernen ist natürlich immer das Beispiel der Eltern das Beste und darum bin ich davon überzeugt, dass man mit kleinen Kindern, nur, ausschließlich, also wirklich nur gemeinsam Fernsehen schauen * sollte. VERA: Was meinst du jetzt mit kleinen Kindern?
Von welchem Alter redest du? JOLANDA: Ja, was soll ich sagen?
So drei.
Ab drei vielleicht, ja. VERA: Ja, das finde ich auch.
Da sollten Eltern eine sehr genaue Kontrolle haben, was die Kinder schauen und auch dabei sein um bei Fragen oder bei schwierigen Szenen dann unter Umständen dann einzugreifen und zu erläutern oder gegebenenfalls sogar das Programm abzuschalten, wenn es nicht passend ist.
Ich habe das bei Vanessa so gemacht, dass sie in diesem Alter überhaupt nur DVDs geschaut hat, die ich also vorher dann schon kannte, wo ich also wusste, was kommt, oder das Sandmännchen bei uns im deutschen Fernsehen.
Habt ihr das Sandmännchen auch?
Kennst du das? JOLANDA: Ja, ich glaube das … Also zu meiner Zeit gab’s das schon und ich glaube, das gibt’s immer noch. VERA: Ja, ich wusste nur nicht, ob es bei euch auch ausgestrahlt wird.
Ist das das deutsche Sandmännchen dann auch oder habt ihr ein eigenes? JOLANDA: Ja, also das ist mir ein Begriff.
Ja, ja, das Sandmännchen, ja.
Klar, wir haben auch andere Sendungen, aber heute mit dem Kabelfernsehen kriegt man ja wirklich fast alles. VERA: Vielleicht erklären wir mal kurz, was das Sandmännchen ist. JOLANDA: Also so wie ich es in Erinnerung habe ist das ‘ne Gutenacht-Geschichte, wirklich für Kinder, speziell für Kinder gemacht. VERA: Genau.
Das ist für Kinder im Vorschulalter, das heißt für Kinder von sagen wir mal ab zwei bis sechs Jahre.
Vorneweg kommt der Sandmann.
Der Sandmann ist derjenige, der den Schlaf bringen soll.
Wir sprechen ja davon, dass man Sand in den Augen hat, wenn man morgens aufwacht und die Idee, die zugrunde liegt ist, dass abends ein Sandmann, einem Sand in die Augen streut und dann schläft man ein.
Und diesen Sand hat man morgens noch in den Augen.
In Wirklichkeit ist das natürlich eingetrocknete Tränenflüssigkeit, sage ich jetzt mal … JOLANDA: Genau. VERA: Und der Sandmann kommt dann immer erst, das ist ganz witzig, finde ich, weil er kommt immer mit einem anderen Gefährt.
Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst.
Zum Beispiel manchmal kommt er mit dem Auto, manchmal mit dem Motorrad oder dem Fahrrad, oder einer Kutsche oder manchmal sogar mit einem U-Boot oder einem Weltraumschiff, so einer Art Space shuttle und der kommt dann zu irgendwelchen Kindern irgendwo auf der Welt und zeigt denen dann eine Gutenacht-Geschichte und das sind meistens Zeichentrickfilme, manchmal auch animierte Filme oder Puppentrickfilme.
Ganz süß, eigentlich. JOLANDA: So genau habe ich das nicht mehr in Erinnerung. VERA: Ich kann mich sehr gut erinnern. JOLANDA: Ja, ja. VERA: Mittlerweile ist Vanessa ja etwas älter und sie schaut auch etwas mehr Fernsehen.
Was für mich das größte Problem ist, ist dass gerade bei den Privatsendern sehr viel Werbung dazwischen kommt und deswegen gibt es bei uns die Regel, sie darf nur DVDs schauen oder den Kinderkanal, den es hier gibt, weil der ohne Werbung ist.
Siehst du die Werbung auch als gefährlich für Kinder an? JOLANDA: Jein.
Jein.
Also ich glaube es gibt zum Teil einfach grundsätzlich Filme schon, die nicht für Kinder geeignet sind.
Und die Werbung ist einfach ein Aspekt davon. VERA: Ich weiß nicht, ob du schon mal Super-RTL geschaut hast oder – wie nennt sich das – Nickelodeon.
Das ist ein anderer Kinderkanal.
Und dort kommt halt zwischen den Sendungen extrem viel Werbung für Spielsachen zum Beispiel. JOLANDA: Ah, ja. VERA: Und die ist furchtbar penetrant in meinen Augen und ich denke einfach, dass man Kinder nicht von klein auf dazu erziehen sollte oder dazu bringen sollte, dass sie alles Mögliche sich wünschen.
Und das versucht ja diese Werbung zu erreichen. JOLANDA: Ja. VERA: Und dem wollte ich Vanessa einfach nicht aussetzen. JOLANDA: Ja. VERA: Aber du hast natürlich recht mit den Inhalten.
Also gerade bei manchen Kinderprogrammen fragt man sich, was sich die Entwickler dabei gedacht haben, weil dann den Helden oder den Figuren doch unglaubliche Dinge zustoßen teilweise und die halte ich auch nicht immer für kindergeeignet. JOLANDA: Ja.
Also ich hatte kürzlich so ‘ne Erfahrung.
Ich war beim Kinderhüten und … Also es war abgemacht, dass sie um 7 Uhr eine Kindersendung sehen dürfen.
Das war auch auf dem Kinderkanal glaube ich.
Also die Eltern wussten, welche Sendung wir sehen und ich habe sie dann gemeinsam mit den Kindern angeschaut.
Und die Kleine, die ist jetzt in der ersten Klasse, also die hat sich mir auf den Schoss gesetzt und hat richtig Angst gekriegt und da haben wir drüber gesprochen und haben dann schlussendlich die Sendung abgestellt *.
Die haben gestritten miteinander und also es war kein Vergnügen.
Und zum Glück, also ich bin natürlich froh gewesen, der Größere hat auch gefunden, ach die, also auch das ist dann doof und so und die Kleine, die hat richtig Angst gekriegt. VERA: Und was war das für eine Sendung? JOLANDA: Ich weiß nicht mehr so genau.
Also ich habe mich dann mehr damit beschäftigt, dass wir was anderes gemacht haben.
Wir haben dann Karten gespielt und Gute-Nacht-Geschichten erzählt.
Also der Abend war eins-zwei um *.
Und manchmal ist es auch so, dass ich wirklich, wenn ich komme, dann spielen wir und wir haben gar keine Zeit fürs Fernsehschauen. VERA: Also ist dort auch auf jeden Fall das Fernsehschauen reglementiert und limitiert.
Sie dürfen also nicht … JOLANDA: Auf jeden Fall!
Ja.
Also höchstens diese Sendung und meistens ist es sogar so, eben auch nur Videos, die die Eltern schon kennen und … Klar, das ist, gerade wenn ich längere Zeit am Hüten bin, ist das natürlich praktisch, wenn man so als Notreserve ein Video hat, wenn es einfach wirklich regnet und man schon alle Spiele mal durchgespielt hat und dann zwischendurch mal ‘ne Abwechslung hat.
Oder wenn ich am Kochen bin oder irgendwie so, dass ich nicht 24 Stunden quasi mich mit den Kindern beschäftigen muss oder … Ist ja kein Müssen, ist eigentlich ein Dürfen. VERA: Ja.
Das finde ich auch in Ordnung, wenn die Kinder eine begrenzte Zeit etwas sich anschauen.
Das hilft ja auch manchmal, dass die Kinder runterkommen, wenn sie sehr aufgedreht sind, weil sie vielleicht sehr aktiv waren, dann kann das dann auch wieder helfen, dass sie sich ruhig hinsetzen und entspannen. JOLANDA: Ja. VERA: Die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass das hilfreich sein kann.
Aber ich habe auch immer genau darauf geachtet, was Vanessa sich anschaut.
Das Schöne ist, die Auswahl, die sie jetzt selber für sich trifft.
Sie ist jetzt natürlich etwas älter.
Ich bekomme jetzt auch mit, was ihr gefällt und sie schaut am liebsten, man glaubt es nicht, Wissenssendungen, ja. JOLANDA: Schön.
Wow. VERA: Also um zwanzig nach sieben (7:20 Uhr) kommt in der Regel ein Wissensprogramm.
Das ist zum Beispiel “Wissen macht ah!”
oder “Pur plus” oder eine Sendung in dieser Art.
Das sind Sendungen, die sind sehr kindgerecht und dort werden bestimmte Dinge gut erklärt.
Und diese Sendungen liebt sie.
Man muss natürlich auch sagen, die Moderatoren machen das dort sehr gut oder das pädagogische Konzept dahinter ist sehr gut, dass es die Kinder auch wirklich anspricht und interessiert, ja. JOLANDA: Ja. VERA: Und um zehn vor acht (7:50 Uhr) schaut sie in der Regel noch “Logo”, das sind die Kindernachrichten im Kinderkanal.
Und dort werden aktuelle Ereignisse wirklich gut für Kinder erklärt.
Ich habe das auch schon oft Deutschlernenden empfohlen, sich diese Kindernachrichten anzuschauen, weil die auch sehr deutlich und langsam gesprochen sind, damit die Kinder dem Inhalt auch folgen können. JOLANDA: Gut.
Ja.
Das finde ich sehr gut.
Ich hatte kürzlich eine Diskussion mit zwei Großmüttern.
Die haben mir erzählt, dass ihre Enkel Pornos und Brutalos angeschaut hätten.
Und so im Laufe der Diskussion habe ich dann gesagt, ja ich finde Kinder sollten auch lernen “Nein” zu sagen.
Also wenn sie eine Sendung nicht sehen möchten oder wenn ihnen das Angst macht oder wenn sie das nicht gut finden oder auch wenn sie wissen, das finden meine Eltern nicht gut, das ein Kind lernt “Nein” zu sagen.
Und vielleicht für einen gewissen Moment von den Klassenkameraden als Außenseiter betrachtet wird, aber ich finde es sollte lernen, dass dieser Moment vermutlich nur kurze Zeit ist.
Weil sich dann wieder eine neue Gruppe gründet, die diese Art von Filmen nicht gut heißt. VERA: Das finde ich auch.
Man muss den Kindern genug Kompetenz geben, dass sie selber entscheiden können in der Situation.
Das heißt man muss zum Beispiel auch vorbereitend mit den Kindern vielleicht über solche Situationen sprechen, dass so etwas passieren könnte.
Ich kann ja mein Kind nicht vor allem bewahren im Leben. JOLANDA: Ja, genau.
Darum muss es lernen, sich selber zu entscheiden und auch selber sich durchzusetzen. VERA: Ja, das finde ich auch.
Das ist im Internet ja auch dasselbe, ja.
Ich kann mich nicht immer daneben setzen, wenn Vanessa im Internet surft. JOLANDA: Ja. VERA: Aber ich kann ihr erklären, dass es auf YouTube vielleicht nicht nur nette Filme gibt, sondern es auch mal schlechte Filme geben kann, … JOLANDA: Genau. VERA: …, die sie nicht gucken * sollte.
Und dann kann ich aber doch nur ihr sagen, wie sie in solchen Momenten reagieren soll, ja.
Und dass so etwas passieren kann.
Das sie darauf vorbereitet ist, JOLANDA: Ja. VERA: Aber ich kann ihr doch nicht generell das Internet verbieten.
Das halte ich in der heutigen Zeit nicht für sinnvoll. JOLANDA: Ja.
Also diese beiden Großmütter, die haben natürlich gesagt: “Ja, das verstehst du nicht.
Und heute ist die Zeit anders.
Und die müssen einfach mitmachen, sonst werden sie ausgeschlossen.”
Und da hatten wir grundverschiedene Meinungen.
Weil ich finde, schon früher war es doch so, man möchte geliebt werden, man möchte akzeptiert werden von den Klassenkameraden, aber man muss deswegen nicht alles mitmachen.
Früher ging es vielleicht ums Rauchen oder um .. ja .. einfach es gibt ja verschiedene Themen, wo man ausgeschlossen ist oder einfach mitmacht.
Und das Nein-Sagen, das kann man an verschiedenen Themen lernen und üben. VERA: Ich glaube, da ist das Elternhaus aber auch sehr stark gefordert.
Schau mal, das fängt schon bei der Mode an.
Ja.
Mache ich jeden Modetrend mit oder kleide ich mich so, wie es mir und meinem persönlichen Stil entspricht.
Ja. JOLANDA: Ja. VERA: Das ist schon enormer Gruppenzwang oft da und dann muss das Kind eben über ausreichend Selbstvertrauen verfügen, dass es sagt, das ist mir egal.
Das interessiert mich nicht.
Ja. JOLANDA: Genau. VERA: Und was man natürlich nicht unterschätzen darf, ist die kindliche Neugier.
Vielleicht waren diese Jungen wirklich neugierig auch darauf und wollten das mal mitmachen.
Entscheidend wäre jetzt, wie ist es in der Zukunft.
Wie verhalten sie sich jetzt? JOLANDA: Genau. VERA: Haben sie eine Meinung sich gebildet und sagen, das will ich nicht, das interessiert mich nicht oder sind sie weiter neugierig.
Also ich denke, man sollte mit den Jungen halt darüber sprechen. JOLANDA: Ja. VERA: Ohne sie zu verurteilen. JOLANDA: Ja. VERA: Ja.
Das denke ich, ist auch immer wichtig, das die Kinder nicht das Gefühl bekommen, wir Erwachsenen wollen ihnen das alles nur vorschreiben und wir wollen Bestimmer * sein, sondern dass wir ihnen auch klar machen, dass es dafür Gründe gibt.
Ich glaube, wenn man etwas gut begründen kann, dann ist das sehr, sehr hilfreich. JOLANDA: Das ist ganz wichtig.
Also nicht nur verbieten oder sagen, das ist schlecht, sondern wirklich auch mitteilen, warum ich das schlecht finde oder warum ich eigentlich dagegen bin, dass man das macht.
Dann ist’s logisch, auch für das Kind, oder? VERA: Ja, und da sollte man Kinder auch nicht unterschätzen. JOLANDA: Ja, auf jeden Fall.
Ja, ja.
Die sind nämlich sehr clever, zum Teil.
Also die verstehen oft mehr als Erwachsene denken. VERA: Ja, das ist richtig.
Jolanda, ich bin ganz erschrocken, wenn ich hier auf die Uhr schaue.
Ich glaube, wir sollten das jetzt hierbei belassen und ich denke … JOLANDA: Ui, ui, ui.
Ja. VERA: Ich denke wir haben eigentlich ein paar schöne Aspekte herausgearbeitet und darüber gesprochen und das sollte jetzt mal reichen hier, oder? JOLANDA: Gut. VERA: Dann sage ich jetzt mal Tschüss an dieser Stelle und denkt daran: Text und Audio gibt es in der deutschen Bibliothek von LingQ, also auf http://www.LingQ.com.
Tschüss Jolanda. JOLANDA: Tschau * Vera.